Liebe Bürgerinnen und Bürger von Lützen,
bezüglich des Gesundheitsrisikos von Kohlekraftwerken haben wir uns für Sie weiter kundig gemacht. Neben dem Klimakiller CO2 werden auch hochgiftige Stoffe wie Quecksilber, Blei, Cadmium, Arsen und Feinstäube bei der Verbrennung von Kohle freigesetzt. In Deutschland waren es im Jahr 2010 fünf Tonnen Quecksilber (bei Stein- und Braunkohlekraftwerken zusammen). Die Quecksilberemission des Braunkohlekraftwerkes Lippendorf lag im Jahr 2010 allein schon bei 1,16 Tonnen. Nach weiteren Recherchen kennen wir nun auch die Werte vom Kraftwerk Schkopau: im Jahr 2011 betrug die Quecksilberemission dort rund 17 Mikrogramm pro Kubikmeter und 2012 sogar über 21 Mikrogramm. Am 19. Januar 2013 haben die Vereinten Nationen eine Konvention zur Eindämmung des Quecksilber Ausstoßes beschlossen. Deutschland unterzeichnete Sie im Oktober 2013.
Diese Quecksilberkonvention der UN fordert den Einstieg in einen Prozess, der zum Verbot der Quecksilberförderung und -verwendung führt und eine Emissionsbegrenzung nach dem besten Stand der Technik anstrebt. Die USA erlauben ab 2016 nur einen Ausstoß von 1,5 Mikrogramm Quecksilber pro Kubikmeter. Deutschland hält 30 Mikrogramm für angemessen. Das ist das 20-fache der zukünftigen US-Werte und entspricht nicht dem Geist der Quecksilberkonvention der UN. Mit entsprechender Filtertechnik wären 1,5 Mikrogramm auch in Deutschland problemlos möglich. Ein weiterer Ansatz im Kampf gegen die CO2-Schleudern ist die Divestment-Bewegung, welche ihren Ursprung in den USA hat. Divestment bedeutet, den Ausstieg aus Investitionen in fossile Energien. Großbritannien, Frankreich, die Niederlande, Dänemark, Schweden und die Weltbank haben sich dieser Initiative bereits angeschlossen. Nun sollte auch Deutschland darüber nachdenken!
Unsere Bürgerinitiative geht jetzt in die verdiente Winterpause. Das nächste Treffen wird erst am 29. Januar des neuen Jahres um 19.00 Uhr im Pfarrhaus Röcken stattfinden. Wir wünschen allen Bürgerinnen und Bürgern von Lützen ein frohes Weihnachtsfest und alles Gute für das neue Jahr!
