Am Sonnabend, dem 19. September, war die BUNDjugend aus Magdeburg zu Gast bei unserer Bürgerinitiative sowie der BUND Ortsgruppe Lützen. Die Teilnehmer machten eine Radtour zum Friedrich-Nietzsche-Grab in Röcken, gefolgt von einem Ausflug an die Tagebaukante des Tagebau Domsen. Dabei konnten die Teilnehmer aus erster Hand die Umweltzerstörung erleben, die der Kohleabbau anrichtet. Aber auch die Schäden, die der Straßenneubau vor Ort anrichtet.
Ebenfalls mit im Programm war der Besuch im Revier der seltenen Wildkatze, deren Lebensraum ebenfalls durch den Tagebau und Straßenbau bedroht ist. Die jungen Teilnehmer waren entsetzt über die massive Zerstörung der Natur, die nach wie vor vorangetrieben wird. Und das obwohl allen Menschen die Folgen fürs Klima und der Umwelt bewusst sein sollten.
Ein Reporter der Mitteldeutschen Zeitung war ebenfalls vor Ort in Röcken und hat sich über die Tour der BUNDjugend informiert. Ein Artikel dazu erschien am 21. September in der MZ Weißenfels.
Nachfolgend der Bericht der BUNDjugendlichen:
Mobilität, bürgerliches Engagement und natürliche Ressourcen
Der September 2020 war in der BUNDjugend Sachsen-Anhalt nicht nur der Monat der Mobilitätswende, sondern auch der Ressourcennutzung. Zusammen mit der Umweltbildungsabteilung organisierten die Ehrenamtlichen zwei Fahrradausflüge zu Orten in unserem Bundesland, an denen Rohstoffe aus der Erde gefördert werden:
Am 12. September ging es von Magdeburg aus über 30 km entlang der Elbe zum Colbitzer „Kalimandscharo“, einem Salzbergwerk mit einer Abraumhalde, die die höchste Erhebung zwischen unseren Küsten und den Alpen darstellt. Die BUNDjugendlichen nahmen hier an einer Führung über die Salzhalde teil, lernten Eckdaten und Interessantes zum Geschehen und stellten kritische Fragen. Der Ausblick vom Kalimandscharo war beachtlich – in der Ferne war der Brocken deutlich erkennbar! – und der Anblick der bis zu 140 Meter hohen schmutzigweißen Wände enorm, doch das war gar nichts im Vergleich zu den Eindrücken, die eine Woche später im Burgenlandkreis auf die BUNDjugend warteten. Am 19. September fuhren die Teilnehmenden mit dem Zug nach Weißenfels und von dort gemütliche 13 km zum gemeinsamen Treffpunkt mit der BUND-Kreisgruppe und Bürger*inneninitiative Lützen. Die Aktiven vor Ort bereiteten den BUNDjugendlichen einen warmen und leckeren Empfang mit Gemüse aus dem eigenen Garten und veganem Kuchen. Sogar die lokale Presse war zu Besuch. Nach den obligatorischen Fragen und Fotos für die Zeitung und einem gemeinsamen corona-konformen Picknick ging‘s auf die Räder und mit vielen informativen Zwischenhalten für gute 25 km durch die Umgebung des immer weiter wachsenden Braunkohletagebaus an der Ländergrenze zu Sachsen. Die ortskundigen Aktiven hatten viel zu zeigen und zu berichten, und die BUNDjugendlichen gewannen ein umfassendes Bild von den ökologischen, gesellschaftlichen und sozialen Folgen des lokalen Tagebaus. Der letzte Stopp war der Aussichtspunkt Süd von Profen selbst, von wo aus die Verwüstung und das Ausmaß des Braunkohlereviers in Ansätzen sichtbar wurden. Die Rückfahrt fiel entsprechend schweigsam und gedrückt aus, da alle in ihren Gedanken mit den gesammelten Eindrücken rangen. Für die BUNDjugend steht fest: Hier muss etwas passieren!