Schwarzes Gold

Jeder in unserer Region weiß, was damit gemeint ist – die Kohle. Auch wenn sie in Mitteldeutschland eher braun ist. Aber was auch immer nun ihre wahre Farbe ist – für manche ist sie eindeutig golden. Denn mit ihr lässt sich eine Menge Geld verdienen.

Laut Aussagen der Kohlelobby ist die Verstromung von Braunkohle die einzig wirtschaftliche und sichere Methode, unsere Haushalte verlässlich mit Strom zu versorgen. Auf den ersten Blick mag das wirklich so erscheinen. Doch schaut man etwas genauer hin, entdeckt man die versteckten Subventionen, die es ermöglichen, dass die Kohleverstromung sich noch einigermaßen rechnet. Da wäre zum Beispiel der Verzicht auf eine Förderabgabe, auf die Wasserentnahmegebühr und auf eine Erhöhung der Preise für CO2-Zertifikate, die einmal dazu gedacht waren, die Menge an CO2 in der Atmosphäre zu reduzieren. Da wird auf Geld verzichtet, dass wir zum Beispiel im Bildungssektor gut gebrauchen könnten. Aber dies ist noch nicht alles. Hat man schon einmal davon gehört, dass es Rücklagen für Folgeschäden der massiven Verschmutzung unserer Atemluft mit Stickoxiden und Quecksilber gibt? Oder für die Folgen der CO2-bedingten Erderwärmung? Eher nicht.
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Artikel im Amtsblatt der Stadt Lützen vom 17. April 2015

Liebe Bürgerinnen und Bürger von Lützen,

die Bagger rücken wieder näher! Ab 2017 will EPH (MIBRAG) im Abbaufeld Domsen Kohle fördern.
Doch das ist nicht alles: aus Beiträgen der Mitteldeutschen Zeitung vom 12. und 25. Februar war zu entnehmen, dass die Nutzung der Kohlelagerstätte bei Lützen nicht vom Tisch ist und dass unsere Heimat in den tschechischen Kohlekraftwerken Komorany und Opatovice verbrannt werden soll. Denn schon heute werden über 800.000 Tonnen Kohle jährlich aus dem Tagebau Profen nach Tschechien geliefert. Ab 2022 könnten diese Kraftwerke mit hiesiger Braunkohle beheizt werden, da das tschechische Hauptfördergebiet bis dahin ausgekohlt sind. Denn schon 1991 hat sich die damalige Regierung für einen schnellen Ausstieg aus aus der Braunkohle entschlossen. Übrigens gilt seit 2012 ein Gesetz, welches Tagebaue nur noch auf unbewohnter Fläche zulässt, damit niemand seine Heimat der Braunkohle opfern muss!

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Artikel im Amtsblatt der Stadt Lützen vom 13. März 2015

Auszüge aus dem Artikel: Mibrag läßt sich Braunkohleexporte genehmigen
Stefan Schroeter – Wirtschaftsjournalist

Das LABG Landesamt für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalts wird demnächst darüber entscheiden, ob der Braunkohleförderer Mibrag seine fragwürdigen Langstrecken-Transporte nach Niedersachsen und Tschechien fortsetzen kann oder nicht. Derzeit läuft der bergrechtliche Zulassungsprozess für den Hauptbetriebsplan des Mibrag-Tagebaus Profen, der im Zeitraum vom 1. April 2015 bis zum 31. März 2017 gelten soll. In diesem Hauptbetriebsplan wird das relativ nahe Kraftwerk Schkopau als Hauptabnehmer genannt. Als weitere Abnehmer der Profener Braunkohle sind unter anderen das Kraftwerk Buschhaus in Niedersachsen sowie die tschechischen Kraftwerke Komorany und Opatovice aufgeführt. Mibrag liefert bereits seit dem Jahr 2012 größere Mengen Profener Rohbraunkohle per Bahn über 300 Kilometer an das tschechische Kraftwerk Opatovice, das sich im Besitz seines tschechischen Gesellschafters EP Energy befindet. Auch das 160 km entfernte Kraftwerk Most-Komo?any der EPE-Tochter United Energy wird offenbar schon mit Profener Braunkohle befeuert. Ein weiterer Langstrecken-Kunde ist seit dem Jahr 2013 auch das Kraftwerk Buschhaus in Niedersachsen, das zu dem von EPE erworbenen Helmstedter Revier gehört und bis zu dem 200 km zurückzulegen sind.
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Artikel im Amtsblatt der Stadt Lützen vom 05. Dezember 2014

Liebe Bürgerinnen und Bürger von Lützen,

bezüglich des Gesundheitsrisikos von Kohlekraftwerken haben wir uns für Sie weiter kundig gemacht. Neben dem Klimakiller CO2 werden auch hochgiftige Stoffe wie Quecksilber, Blei, Cadmium, Arsen und Feinstäube bei der Verbrennung von Kohle freigesetzt. In Deutschland waren es im Jahr 2010 fünf Tonnen Quecksilber (bei Stein- und Braunkohlekraftwerken zusammen). Die Quecksilberemission des Braunkohlekraftwerkes Lippendorf lag im Jahr 2010 allein schon bei 1,16 Tonnen. Nach weiteren Recherchen kennen wir nun auch die Werte vom Kraftwerk Schkopau: im Jahr 2011 betrug die Quecksilberemission dort rund 17 Mikrogramm pro Kubikmeter und 2012 sogar über 21 Mikrogramm. Am 19. Januar 2013 haben die Vereinten Nationen eine Konvention zur Eindämmung des Quecksilber Ausstoßes beschlossen. Deutschland unterzeichnete Sie im Oktober 2013.
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Artikel im Amtsblatt der Stadt Lützen vom 14. November 2014

Liebe Bürgerinnen und Bürger von Lützen,

im letzten Amtsblatt hatten wir über klima- und gesundheitsschädliche Schadstoffe berichtet, die bei der Verstromung von Braunkohle an die Umwelt abgegeben werden. Leider konnten wir keine Aussagen dazu machen, wie genau sich diese Schadstoffe auswirken und wie hoch die daraus resultierenden Kosten ausfallen. Nun sind wir fündig geworden. In der Broschüre „Raus aus der Kohle“, entstanden aus der Zusammenarbeit von gegenstrom berlin, BUNDjugend, Grüne Jugend und ausgeCO2hlt.
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Artikel im Amtsblatt der Stadt Lützen vom 10. Oktober 2014

Liebe Bürgerinnen und Bürger von Lützen,

die CO2–Immissionen steigen weltweit an. Trotz des Klimawandels gibt es bei den großen Industrieländern kein Umdenken.
Das Verbrennen fossiler Rohstoffe wie z. B. Braunkohle nimmt sogar noch zu. Auch Deutschland bildet hier keine Ausnahme.
Momentan sind wir wieder auf einem Niveau wie vor dreißig Jahren. Die selbst gesteckten Klimaziele wird man nicht mehr
erreichen. Aber nicht nur diese Tatsache sollte uns allen Sorgen bereiten. Auch die Emission von Feinstaub ist höchst problematisch, denn ein Bestandteil des Feinstaubs ist das hochgiftige Quecksilber. Diesbezüglich gab es unlängst im Sächsischen Landtag eine „Kleine Anfrage“ der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Es wurde unter anderem gefragt, wie sich die Emissionen von Quecksilber aus Braunkohlekraftwerken von 1999 bis heute entwickelt haben. Wie wirkt sich die Quecksilberbelastung der Luft aus der Braunkohle auf Menschen aus? Welche gesundheitlichen Folgekosten
entstehen? Wer trägt diese Kosten?
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Artikel im Amtsblatt der Stadt Lützen vom 12. September 2014

Liebe Bürgerinnen und Bürger von Lützen,

am 16. und 17. August 2014 erschien in der Mitteldeutschen Zeitung ein Artikel „MIBRAG sieht keine Ende der Kohlenutzung“. Man blickt trotz Energiewende optimistisch in die Zukunft. Die MIBRAG werde nicht zugrunde gehen, wenn eines Tages das Ende der Braunkohleverstromung gekommen sei, meint Arbeitsdirektor Heinz Jung. Man werde weiter Braunkohle fördern, es liefen Forschungen in der chemischen Industrie über die künftige Verwertung der Braunkohle. Auch gebe es weiterhin Pläne für den Bau eines neuen Braunkohlekraftwerkes – dies würde sich immer noch rechnen. Außerdem würden derzeit 4000 Menschen in Sachsen und Sachsen-Anhalt direkt im Bergbau arbeiten. Wie soll man diese Äußerungen bewerten? Wie wirtschaftlich Kohlekraftwerke derzeit sind, sieht man beim Energieriesen RWE. Der Konzern will wegen stark gefallener Preise an der Strombörse weitere Kraftwerke vom Netz nehmen. Bisher wurden bereits Anlagen mit einer Leistung von insgesamt 12.000 MW stillgelegt. Und trotzdem gehen die Lichter nicht aus…
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